Begegnungen am Jakobsweg
Hallo,
wir sind Matthias und Laura, verheiratet und beide 25 Jahre alt. Seit April befinden wir uns für insgesamt fünf Monate in Spanien, um Gott und den Menschen hier am Jakobsweg zu dienen.
Wir arbeiten hier in einem Projekt mit, bei dem in zwei Jahren eine Pilgerherberge eröffnet werden soll. Es handelt sich um ein altes Gebäude, das früher eine Herberge, einen Supermarkt und ein Café beherbergte, aber mittlerweile sehr heruntergekommen und renovierungsbedürftig ist. Das Gebäude liegt direkt am Jakobsweg. In den ersten drei Wochen haben wir im Erdgeschoss eine „Raststätte“ für Pilger hergerichtet und dann eröffnet. Seitdem empfangen wir täglich Pilger, die hier Rast machen und kostenlos Snacks, Wasser sowie Kaffee bekommen können.
Kurz zum Hintergrund Spaniens: Spanien ist stark katholisch geprägt und hat eine traurige Geschichte. Die Auswirkungen der Macht der katholischen Kirche, der Inquisition und auch der Diktatur im 19. Jahrhundert sind heute noch zu spüren. Auch wenn der Großteil der Spanier heute als weltoffen und aufgeschlossen gilt, sind viele von der spanischen Geschichte geprägt und zeigen ein Misstrauen gegenüber dem biblischen Glauben. Die Mission unter den Pilgern sieht jedoch anders aus. Aus unterschiedlichsten Ländern und Kulturen kommen Menschen, um auf dem Jakobsweg zu pilgern. Viele tun dies, weil sie dadurch zur Ruhe kommen und „zu sich selbst“ oder nach dem Sinn des Lebens suchen. Dadurch sind viele Pilger offen für neue Begegnungen, und es haben sich bereits viele Gespräche über das Evangelium ergeben.
Neben dem Dienst unter den Pilgern sind wir auch im Haushalt und bei der Renovierung der Herberge tätig. Von Juni bis Ende Juli kamen außerdem einige Gruppen aus verschiedenen Gemeinden aus den USA, um bei dem Projekt und den Renovierungen zu helfen. Gemeinsam hatten wir eine segensreiche und ermutigende Zeit, die uns sehr geprägt hat.
“Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, und Er wird deine Pfade ebnen.”
Rückblickend können wir einfach nur über unseren Gott und seine Größe und Gnade staunen. Als wir unsere Komfortzone verließen und nach Spanien kamen, erkannten wir, wie abhängig wir von Gott und seinem Wirken sind. Wir sind schwach, aber das zieht uns immer näher zu Ihm. Wir sind dankbar, dass Er uns hier für sein Reich einsetzt und Menschen hier vom Evangelium hören können. In seiner Souveränität hat Er uns Menschen zugeführt, die teilweise in schwierigen Lebenssituationen sind und einfach die Botschaft vom Kreuz benötigen. Das zeigt uns: Es ist Gott und seine Kraft, die hier wirkt, und wir dürfen ihm vertrauen.
Liebe Grüße, Matthias & Laura